Brecherspitz Wanderung
Höhe: 1.683 Meter | Höhenmeter: 920 Meter | Länge: 11 km (4 1/2 Stunden)
Techn. Schwierigkeit: | Kondition: | Ausblick:
Einkehrmöglichkeit: Ankl-Alm, Ehardhütte | Ausgangspunkt: Wanderparkplatz Dürnbachstraße (Neuhaus) | Karte: Kompass Nr. 8, Schliersee | Fotos: Brecherspitz Bilder
Meilensteine: Wanderparkplatz Dürnbachstraße (Neuhaus) – Ankl Alm – Brecherspitz – Freudenreichkapelle – Ankl Alm – Wanderparkplatz Dürnbachstraße
Brecherspitz – der markanteste Berg am Schliersee
Die Brecherspitz ist der markanteste Gipfel am Schliersee. Alleine durch ihre Lage und ihre interessante Form war klar, dass auch die Brecherspitz früher oder später uns zu ihren Besuchern zählt und die Wanderroute im Gipfellogbuch auftauchen wird. An einem frühherbstlichen Septembertag war es dann auch soweit. Die von uns gewählte Wanderroute auf die Brecherspitz startet am Wanderparkplatz in Neuhaus (im Ort von München kommend rechts und dann gleich wieder rechts in die Dürnbachstraße einbiegen; Wanderparkplatz nach ca. 500 m links)
Schuhe geschnürt, Wanderstöcke ausgefahren: Ready for take off! Doch die ersten 250 Meter müssen sich die Stöcke noch gedulden, denn Asphaltklackern ist nur schlecht für die Handgelenke und nervig für die Anrainer. Eine kurzes Stück zurück auf der Dürnbachstraße, dann rechts über eine Fußgängerbrücke über den Bach, nochmal rechts und wir standen an einer kleinen Schranke. Ab hier ist die Brecherspitz und die Wanderroute SB 1 bereits ausgeschildert und der Beginn der Forststraße lässt uns nun endlich zu Vierbeinern werden. Diese führt anfänglich fast ohne Steigung geradeaus Richtung Süden. Für mich ein perfekter Start zu einer Wanderung, da man dadurch ein bisschen Zeit hat seinen Rhythmus zu finden. Nach rund einem Kilometer biegt der SB1 auf die Brecherspitz rechts weg und sofort ändert sich das Profil. Das Geradeauslaufen wird durch Steigung abgelöst und damit gleichzeitig unser munteres Plaudern durch ein bisschen mehr Schnaufen ersetzt. Der breite Weg führt kontinuierlich nach oben. Rein gehtechnisch ein bisschen langweilig, aber wunderbar um schnell Höhenmeter abzufeiern. Rund eine Stunde später standen wir bereits fast 600 Meter höher im Talkessel und konnten den wunderschönen Gipfelkranz der sich von der Brecherspitz bis zur Freudenreichkapelle zieht bewundern. Das muntere Treiben auf der kleinen Ankl-Alm machte uns auch schnell klar, dass wir nicht die einzigen mit der Brecherspitz-Idee an diesem Tag waren. Aber gut: Keine Stunde entfernt von München, wunderbares Panorama, verschiedene leichte bis mittelschwere Wanderrouten, Einkehrmöglichkeiten…die Liste der Argumente für die Brecherspitz ist lang – da ist für fast jeden etwas dabei.
100 Meter hinter der Hütte biegt links vom breiten Weg ein kleiner Steig in Richtung Brecherspitz ab. Ein Blick voraus und wir beschlossen spontan hier eine Pause einzulegen und Gewicht zu reduzieren. Und wenn dabei noch dazu ein leckerer Nudelsalat rausspringt wird Gewichtsreduzierung zum Vergnügen. 20 Minuten später und ein halbes Kilo leichter ging’s weiter. Die weit einsehbaren kurzen Serpentinen waren schnell überwunden und nach kurzer Zeit erreichten wir den Grat der Brecherspitz. Von hier führt der Weg wie an der Schnur gezogen durch Latschengewächse steil nach oben. Noch eine kleine Kraxelei, noch einmal links rechts und da war das Gipfelkreuz der Brecherspitz auch schon vor uns. Nomen est omen: Viel Platz zum Sitzen ist oben nicht, doch 10 Meter tiefer finden sich einige schöne Stellen zum Gipfelschoki naschen, Gucken und Foto schießen. Gerade für Letzteres bieten sich viele Motive an. Der Schliersee im Rücken, der Spitzingsee links voraus, der Stümpfling mit dem Spitzingsee-Skigebiet, das sich auch im Sommer erstaunlich homogen in die Landschaft einfügt. Der Risserkogel hinterm Wallberg im Osten und die Freudenreichkapelle entlang des Grats: Wanderherz was willst du mehr denk ich mir! „Mehr Sicht wäre gut“ meint Natalie genau in diesem Moment als eine Nebelwolke neben uns aufsteigt und den Schliersee ausblendet…
In Richtung Osten geht unsere Brecherspitz-Wanderung weiter und nach einem kurzen, aber glitschigen (es hatte die Tage davor geregnet und daher waren die Wurzeln und Steine noch feucht) Auf und Ab standen wir 30 Minuten später an der Freudenreichkapelle. Wir ließen die kleine Kapelle jedoch rechts liegen und machten uns sogleich auf den Abstieg in den Talkessel, denn die Hütte hatte uns schon vor dem Aufstieg zur Brecherspitz Appetit auf einen kleinen Snack gemacht. Der Abstieg ist definitiv der anspruchsvollste Teil der ganzen Strecke und beinhaltet auch eine 10-Meter-Steilstelle die Trittsicherheit verlangt und vor allem bei Nässe mit Vorsicht zu begehen ist. Wieder unten am Schotterweg angekommen steht rechts eine weitere kleine Hütte, die mir zuvor gar nicht aufgefallen war. „Lass uns dorthin gehen!“ meinte Natalie und ich folgte bereitwillig ihrem Bauchgefühl. Und dieses lag wieder einmal goldrichtig: Eine putzige Hütte mit kleiner Sonnenterrasse und überaus freundlichen Wirtsleuten. Ich durfte sogar das Rezept des fantastischen Buttermilchkuchens aus Ingrids persönlichem Rezeptbuch abschreiben. Die kleine Hütte ist definitiv der richtige Abschluss für die Brecherspitz-Runde.
Danach marschierten wir glücklich und zufrieden auf dem gleichen breiten Weg hinunter zum Parkplatz auf dem wir 4 1/2 Stunden zuvor noch hochgelaufen waren.