Übers Ellmauer Tor zum Anton-Karg-Haus
Höhe: 2.006 Meter | Höhenmeter: 700 Meter rauf, 1.300 Meter runter | Länge: 13 km (6 Stunden)
Techn. Schwierigkeit: , Klettersteig A/B | Kondition: | Ausblick:
Einkehrmöglichkeit: Stripsenjochhaus, Hans-Berger-Haus, Anton-Karg-Haus | Ausgangspunkt: Gruttenhütte | Karte kaufen: Kaisergebirge 1:25.000 (Amazon) | Fotos: Ellmauer Tor Tour Bilder
Etappen der Wanderung durchs Kaisergebirge: Tag 1 – Tag 2 – Tag 3 und 4
Meilensteine: Gruttenhütte – Ellmauer Tor – Stripsenjochhaus – Anton-Karg-Haus
Das Ellmauer Tor bietet eine der klassischen Wilder Kaiser Überquerungen
Tag 2 unserer 4-Tages-Tour im Wilden Kaiser: Nach einer ruhigen Nacht in der Gruttenhütte und einem eher spartanischen Frühstück geht es heute weiter – übers Ellmauer Tor, runter durch die Steinerne Rinne, dann wieder hoch zum Stripsenjoch und abschließend tief ins Kaisertal bis ins Anton-Karg-Haus: Da hatten wir uns für heute eine ordentliche 6-Stunden-Tour vorgenommen!
Mit dem 2. Tag ist auch die Sicht eingekehrt und wir können nun das wunderbare Wilder Kaiser Panorama bewundern. Gedanklich füge ich schon mal 30 Minuten zu unserer Gesamtzeit heute dazu, denn Natalie wird sich sicherlich viel mit ihrem Fotoapparat beschäftigen.
Direkt an der Gruttenhütte laufen verschiedenste Wege und Steige weg: Der Gamsängersteig auf die Ellmauer Halt, der Westwandweg durch die Rote Rinne und unserer – der Jubiläumssteig in Richtung Ellmauer Tor. Nach 15 Minuten erreichen wir den Einstieg des leichten Klettersteigs (A/B). Auf dem Jubiläumssteig machen wir kaum Höhenmeter, denn es geht ständig und interessant bergauf, bergab, durch kleine Schneefelder und Felsspalten. Nach jeder Biegung eröffnen sich neue Fotomotive – kurz, ein Traum zum Wandern. Der Steig endet an der Kreuzung mit dem Ellmauer Weg (812), der sich von der Gaudeamushütte hochschlängelt.
Von hier aus geht es durch Schrofengelände in mehreren Kehren und relativ steil rauf in Richtung Ellmauer Tor. Kurz vorm Tor müssen wir noch ein großes, aber ungefährliches Schneefeld queren und dann haben wir es geschafft. Zum 1. Mal in unserer Tour sehen wir nun auch den Zahmen Kaiser und entscheiden uns ob des tollen Ausblicks spontan für eine längere Futterpause.
Viele Wanderer gehen von hier aus noch weiter auf die Hintere Goinger Halt, um auch einen Gipfel auf der Tour mitzunehmen. Wir entscheiden uns jedoch aufgrund der aufziehenden Nebelschwaden gleich über die Steinerne Rinne in Richtung Stripsenjoch abzusteigen.
Also heißt’s für uns wieder: Helm auf und ab geht’s. Wie auf der einen Seite wird das Ellmauer Tor auch auf der anderen von einem großen Schneefeld bewacht, über das wir munter 10 Minuten in Richtung Steinerne Rinne abfahren. Unten angekommen geht die Rutscherei auf losem Geröll weiter. Natalie und ich sind uns einig, dass bergab hier und heute definitiv die bessere Richtung als bergauf ist.
Nach einigen Kehren beginnt wieder die Stahlseilversicherung. Dies ermöglicht uns ein paar Blicke weg vom Weg und hoch auf die imposanten Steilwände links und rechts der Steinernen Rinne, in welchen sich die „richtigen“ Kletterer tummeln. Nach rund 1 Stunde Abstieg wähnen wir uns fast am Stripsenjochhaus, weil das Gefälle des Wegs abnimmt. Doch – zu früh gefreut: Ein Blick um die Kurve eröffnet uns, dass wir uns zwar fast auf der gleichen Höhe wie das Stripsenjochhaus befinden, davor jedoch den Eggersteig rund 150 Höhenmeter absteigen müssen, um dann in mehr als einem Dutzend Kehren wieder die verlorene Höhe zum Haus zurückzugewinnen.
Oben am Haus gibt es für die müden Krieger Spaghetti und das unvermeidliche Weißbier. Inzwischen war es 13.30 Uhr und wir waren mit Pausen bereits 4 1/2 Stunden unterwegs. Frisch gestärkt fühlen wir uns dem 800 Höhenmeter-Abstieg runter ins Kaisertal gewachsen – den Stripsenkopf lassen wir wie die Goinger Halt aus.
Der Abstieg ist ein Traum für Naturliebhaber. Überall sprudelt, plätschert und blüht es. Kurz vor dem Anton-Karg-Haus passiert man daher auch passenderweise das Haus der Naturfreunde, das Hans-Berger-Haus. Eine Viertelstunde später (in Summe 1 1/4 vom Stripsenjochhaus) erreichen wir unser Tagesziel, das Anton-Karg-Haus. Dies ist ein richtig schönes, altes Haus, toll ausgestattet und in Schuss. Die Bewirtung und Organisation sind super und das Essen hervorragend. Aus unserer Sicht, das beste Haus unserer Kaiser-Tour.
Zum Abschluss eines gelungenen Tags wurden wir noch mit einem gewaltigen Gewitter inklusive doppeltem Regenbogen unterhalten. Da ist es doch gleich viel gemütlicher im Bettenlager.