Hochgern Wanderung
Höhe: 1.744 Meter | Höhenmeter: 1200 Meter | Länge: 18 km (6 Stunden)
Techn. Schwierigkeit: | Kondition: | Ausblick:
Einkehrmöglichkeit: Hochgernhaus, Staudacheralm | Ausgangspunkt: Parkplatz Kohlstatt | Karte: | Fotos: Hochgern Bilder
Meilensteine: Parkplatz Kohlstatt – Hinteralm – Bischofsfellnalm – Hochgern Gipfel – Staudacheralm – Vorderalm – Parkplatz Kohlstatt
Hochgern – kamelbuckliger Aussichtsberg über dem bayerischen Meer
An einem perfekten Herbsttag im September 2010 machten wir uns auf den Weg nach Bergen am Chiemsee, um unsere längst fällige Wanderung auf den Hochgern zu beginnen. Dank amerikanisch sprechendem Navi fanden wir den Wanderparkplatz in Kohlstatt (fast) ohne Probleme – allerdings sollten wir uns doch einmal nach einem deutsch sprechenden Gerät umsehen, da die nette amerikanische Dame doch etwas mit den bayerischen Straßennamen zu kämpfen hat.
Vom Parkplatz geht gleich der Forstweg Nr. 10 in Richtung Hochgern los. Wir haben uns entschieden, über die Hinteralm und die Bischofsfellnalm aufzusteigen. Die Beschilderung ist durchwegs perfekt, so dass wir uns auf das wunderschöne Herbstpanorama konzentrieren konnten anstelle auf die Karten. Der Weg hat noch einen weiteren Vorteil: man macht ganz nebenbei und ohne große Anstrengung wertvolle Höhenmeter (wir haben immerhin 1200 HM vor an diesem Tag).
Vorbei an einem Bach mit bunt gefärbten Laubbaümen, einem hohen Wasserfall, dem Hochfelln und dem Rötlmandkopf steigen wir bis zur Hinteralm, wo der Weg für uns kurz vorher nach links zur Bischofsfellalm abzweigt. Nun beginnt der sportliche Teil unserer Wanderung auf den Hochgern: der Weg wandelt sich zu einem Steig, der anfangs durch Wiese, dann durch Wald und schlussendlich über Serpentinen gute 200 Höhenmeter nach oben führt. Wir lassen den Bischofsstuhl rechts liegen und folgen dem Glockengebimmel zur Bischofsfellnalm. Die ersten Blicke auf den Hochgern führen zu verwunderten Blicken – das ist ja ein Kamelbuckel, den wir da besteigen!
Den Hochgern-Gipfel fest im Blick queren wir eine Kuhweide, an deren Ende der Gipfelanstieg offiziell beginnt – ab nun heisst es Zähne zusammen und durch! Während des Anstieges eröffnen sich uns tolle Ausblicke auf die umliegenden Almen und den Hochfelln – die Blütenpracht auf den Weiden ist für eine Hobbyfotografin wie mich natürlich auch ein guter Grund, um mehrmals zu verschnaufen. Die letzten Meter des Steiges sind leider zirmlich rutschig und führen durch hohes Gras – aber da ist schon das Gipfelkreuz, wir haben es geschafft!
Für einen populären Aussichtsberg sind uns während des Aufstiegs wenige Wanderer begegnet – dies ändert sich nun am Gipfel, wo vier verschiedene Wanderrouten auf den Hochgern zusammentreffen. Wir finden ein nettes Plätzchen, wo wir unsere Brotzeit geniessen, einen Schluck hervorragenden Himbeergeist einer anderen Gipfelstürmerin nehmen und den Chiemsee von oben bzw. die Kampenwand im Westen, die wir erst im Juli erklommen haben, bewundern. Schön ists hier!
Vor dem richtigen Abstieg kann man noch einen Abstecher beim schönen Hochgernhaus machen. Wir haben uns an diesem Tag für den direkten Weg nach unten über die Staudacheralm (Achtung, Abstieg rutschig) und die Vorderalm zurück nach Kohlstatt entschieden. Wir genehmigen uns einen Tee, ein Weissbier und hervorragenden Nuss- und Apfelkuchen auf der urigen Staudacheralm und sind äusserst positiv überrascht, dafür nur 6.50 Euro zu bezahlen! Dass wir unseren Pausenplatz mit 11 Hühnern und einem Hahn, die um uns herumlaufen teilen, macht unseren Aufenthalt auf der Alm ganz speziell.
Doch noch haben wir ein paar Kilometer vor uns, und deswegen reissen wir uns los, werfen noch einen letzten Blick auf den Hochgern und machen uns auf den weg. Dieser ist gut ausgebaut und wird ab der Vorderalm zu einer Forststrasse. Wir folgen der Beschilderung nach Bergen und treffen bald wieder auf den Weg, der zum Parkplatz führt. Auf der Autobahn nach München winken wir dem Hochgern nochmal zu – danke für eine schöne Wanderung!