Leonhardstein Wanderung
Höhe: 1.449 Meter | Höhenmeter: 670 Meter | Länge: 10 km (3 1/2 Stunden)
Techn. Schwierigkeit: | Kondition: | Ausblick:
Einkehrmöglichkeit: keine | Ausgangspunkt: Wanderparkplatz an der Volkschule in Kreuth
| Karte kaufen: Kompass-Karte Nr. 8 Tegernsee / Schliersee | Fotos: Leonhardstein Bilder
Meilensteine: Kreuth (Kirche) – Leonhardstein – Kreuth (Kirche)
Leonhardstein – felsiger Zacken über Kreuth
Die Wettervorhersage ist gut – wir erwarten 25 Grad und Sonnenschein, nur am späten nachmittag kann es zu Gewittern kommen. Ein perfekter Tag also für eine Wanderung! Diesmal soll er der Schildenstein sein – eventuell mit einer Verlängerung in die Blauberge. Doch wie es so oft ist, es kommt anders als geplant.
Als wir am Samstag vormittag über die A8 und die B318 Richtung Tegernseer Tal fahren, häufen sich die Wolken über den Alpen. Es wird doch nicht schon ab Mittag zu regnen beginnen? Da ein Gewitter auf dem Berg wirklich nicht erstrebenswert ist, entscheiden wir uns spontan um und wählen eine kürzere Tour für unseren Ausflug. Eine Wanderung auf den Leonhardstein, auch Leonhardistein genannt, mit seiner felsigen, markanten Form, stand schon lange auf unserer „Wanderliste“. Warum also nicht heute!
In Kreuth folgen wir der Beschilderung zur Kirche und parken auf dem großen Wanderparkplatz an der Volksschule. Schuhe geschnürt, Rucksack geschultert, und schon kann es losgehen! Die ersten 300 Meter folgen wir dem Straßenverlauf, an der Kirche vorbei,in deren Garten eine Herde Schafe steht, die uns tief in die Augen blicken als wir vorbei wandern. Nach dem Ortsende wandelt sich der Weg in einen breiten Forstweg; der Leonhardstein steht bereits imposant vor uns. Über Blumenwiesen führt der Wanderweg in einen Wald, in welchem sich mehrere Wege kreuzen. Dank der hervorragenden Beschilderung der Wanderroute Leonhardstein fällt es uns aber leicht, den richtigen Steig zu finden.
Es geht konstant bergauf – knapp 700 Höhenmeter wollen in 2 Stunden Aufstieg bezwungen werden. An den Seiten des Weges sind immer wieder Aussichtsbänke, die zum verweilen einladen. Doch vorhin beschriebene Wolken treiben uns an, wir wollen schnell den Gipfel erklimmen, verschieben die Pause daher auf später. Nach ca. 70 Minuten Gehzeit kommen wir an eine Abzweigung; nach links geht ein steiler Steig bergauf, dies ist unser Weg zum Gipfel des Leonhardstein. Die folgenden knapp 40 Minuten erfordern einiges an Konzentration und Trittsicherzeit – vor allem wenn der Untergrund etwas feucht ist. In Serpentinen schlängelt sich der Weg nach oben, teils über Wurzeln und Gehölz, teils über felsige Stücke wo ab und zu auch ein beherzter Griff in den Fels hilfreich ist. An einem warmen, drückenden Tag wie heute ist dieser Aufstieg eine schweisstreibende Angelegenheit!
Doch bald ist es geschafft, ein letzter steiler Felsblock will noch bezwungen werden, bevor wir vor uns das Gipfelkreuz mit einer Sitzbank sehen. Welch ein Ausblick! Direkt unter uns ist Kreuth, wir erkennen die Kirche und den Parkplatz, auf dem unser Auto steht; auch ein Stück vom Tegernsee ist zu sehen. Direkt gegenüber unserer Bank stehen der Wallberg und der Setzberg, daneben schauen Risserkogel und Blankenstein zu uns herüber. Auch der Schildenstein ist zu sehen – wir werden ihn an einem anderen Tag besteigen. Hinter uns sehen wir Roß- und Buchstein, sowie den Hirschberg. Wir erinnern uns an den besonders heissen Tag voriges Jahr, an dem wir diesem Berg einen Besuch abgestattet haben, und danach zur Abkühlung im Tegernsee baden waren. Das wird heute eher nicht klappen.
Nach einer ausgiebigen Brotzeit machen wir uns wieder an den Abstieg, wir folgen dabei dem gleichen Weg. Gerade in den steilen Passagen ist hier Vorsicht geboten, und auch die feuchten Wurzeln können tückisch sein und bringen uns ins Rutschen. Doch bald ist dieses Wegstück hinter uns, wir befinden uns wieder auf dem breiten Wanderweg hinunter nach Kreuth und können nebeneinander gehen und ratschen. Doch Achtung, der Weg ist auch von Mountainbikefahrern frequentiert, gegenseitiges Rücksichtnehmen ist hier gefragt (vor allem aufgrund des deutlichen Gefälles des Weges und der teilweise engen Kurven).
Nach insgesamt etwas über 3 Stunden erreichen wir wieder unseren Parkplatz. Wir beginnen gerade damit, unsere Wanderschuhe gegen bequeme Sandalen zu tauschen, als ich erste Tropfen spüre. Wir schauen nach oben, und tatsächlich ist die eine dunkle Wolke genau über uns und entlädt sich 2 Minuten später über Kreuth – genau in dem Moment, in dem wir ins Auto steigen und losfahren. Wenn das mal kein gelungenes Timing war! Und ein gelungener Ausflug noch dazu – eine Wanderroute auf den Leonhardstein ist unbedingt empfehlenswert.