Mittenwalder Höhenweg Klettersteig
Höhe: 2.372 Meter | Höhenmeter: 200 Meter rauf / 1.200 Meter runter | Länge: 12 km (8 Stunden)
Techn. Schwierigkeit: B | Kondition: | Ausblick:
Einkehrmöglichkeit: Brunnsteinhütte | Ausgangspunkt: Bergstation Karwendelbahn | Karte kaufen (Amazon): Karwendelgebirge | Fotos: Mittenwalder Höhenweg Bilder
Meilensteine: Bergsstation Karwendelbahn – Einstieg Klettersteig – Nördliche Linderspitze – Südliche Linderspitze – Sulzleklammspitze – Kirchlspitze – Ausstieg Klettersteig – Brunnsteinhütte – Scharnitz
Mittenwalder Höhenweg – Ein Klettersteig-Klassiker im Karwendel
Der Mittenwalder Höhenweg ist der Klassiker schlechthin für Klettersteige und Gratwanderungen im deutschen Voralpenraum. Ursprünglich als reine Wanderung mit Gratüberschreitungen konzipiert, wurde er in jüngster Zeit unter dem Einfluss der Klettersteig-Welle zu einem modernen Klettersteig mit durchgängiger Sicherung ausgebaut.
Wer den Mittenwalder Höhenweg begehen möchte, muss nicht nur etwas Klettersteigerfahrung und Schwindelfreiheit, sowie auch einiges an Kondition mitbringen – er sollte auch früh aufstehen und das Wetter genau beobachten. Es gibt zwar zwei Ausstiege aus der Gratwanderung, doch muss jedem klar sein, dass er sich auf über 2.000 Meter Seehöhe befindet und ein Abstieg bedingt durch Wetterveränderung oder einbrechende Dunkelheit seine Zeit in Anspruch nehmen wird. Außerdem sind vor allem in Klettersteigen Gewitter durch das verbaute Stahlseil besonders gefährlich.
Wir starten unsere Wanderung um halb neun Uhr vormittags am Parkplatz der Karwendelbahn in Mittenwald. Mit der Gondel schweben wir gemütlich hinauf bis zur Bergstation unterhalb der westlichen Karwendelspitze. Von dort aus führt ein breiter und gut ausgeschildeter Wanderweg in einem großen Bogen um einen Kessel herum zum Einstieg des Klettersteiges (ca. 15-20 min). Hier legen wir unsere Ausrüstung an, und los geht der Klettersteigspaß!
Der Mittenwalder Höhenweg führt über mehrere Spitzen im Karwendel, immer entlang des Grats der sich Richtung Süden vor uns ausbreitet. Der Steig an sich ist abwechslungsreich angelegt – es gibt Leitern (sowohl im Auf- als auch im Abstieg), leicht ausgesetzte Passagen sowie einfache Kraxeleien am Fels – alles ist durchgängig gesichert und wo nötig mit extra Tritten und Griffen versehen. Die ganze Zeit über bieten sich tolle Ausblicke sowohl ins Karwendel selbst, als auch auf die bayerische Voralpenlandschaft. Der gesamte Weg ist perfekt beschildert, so dass keine Gefahr besteht, sich zu verlaufen. Für diese Gratwanderung (exklusive der vielen Fotostops und der Mittagspause) benötigen wir 4 Stunden).
Nachdem wir den letzten Gipfel überquert haben, breitet sich vor uns eine große Almwiese aus. Wir steigen hinab in die Senke und erreichen einen Schilderbaum, der uns den Weg hinunter nach Scharnitz weist. Der Abstieg führt zunächst durch ein etwas unangenehmes Geröllfeld (vor allem nach 4 Stunden Gratwanderung – wir hatten für diesen Teil Stöcke dabei, dies kann ich nur empfehlen) und danach in unzähligen Serpentinen durch Latschengebiet zur Brunnsteinhütte. Hier kehren wir nach ca. 1.5 Stunden Abstieg ein uns genehmigen uns ein kühles Getränk.
Von der Brunnsteinhütte selbst führt der Weg durch sich verändernde Vegetation hinab ins Tal und zurück zur Talstation der Karwendelbahn (weitere 1.5 – 2 Stunden) – diesen Teil haben wir persönlich fast als den anstrengendsten empfunden, da es sich einfach „zieht“. Es besteht die Möglichkeit, den Weg dadurch abzukürzen, dass man mit zwei Autos unterwegs ist, wovon man eines in Scharnitz stehen lässt und das andere in Mittenwald. Alternativ kann man natürlich auch ein Taxi verwenden.
Alles in allem ist der Mittenwalder Höhenweg unbedingt empfehlenswert – sowohl für Fans von Gratwanderungen, als auch für Ferratisti. Der Weg ist schön angelegt, die Aussicht atemberaubend, und das Gefühl am Abend, etwas getan zu haben, ist belohnend.
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