Neunerköpfle Wanderung
Höhe: 1.864 Meter | Höhenmeter: 800 Meter | Länge: 14 km (4 1/2 Stunden)
Techn. Schwierigkeit: | Kondition: | Ausblick:
Einkehrmöglichkeit: Usseralpe, Gundhütte | Ausgangspunkt: Parkplatz in Schmieden | Karte kaufen: Kompass Karte Füssen, Außerfern | Fotos: Neunerköpfle Bilder
Meilensteine: Parkplatz in Schmieden – Usseralpe – Bergstation Vogelhörnlebahn – Neunerköpfle – retour
Neunerköpfle Wanderung – Tour zum größten Gipfelbuch der Alpen
Das Neunerköpfle im Tannheimer Tal ist eigentlich eher als Skiberg bekannt, als für eine Wanderung. Doch an jedem Christi Himmelfahrtstag im Mai 2012 sah es dank des heftigen Schneefalles vom Vortag (die Eisheiligen hatten zugeschlagen) auch tatsächlich sehr winterlich aus, als wir vormittags aus dem Fenster unserer Pension blickten. Wir wählten die Wanderung auf das Neunerköpfle bewusst aus, um auf breiten Forstwegen zu wandern – Wanderpfade und -steige waren unter ca. 30 cm Neuschnee schlicht keine Option.
So fuhren wir mit dem Auto nach Schmieden (von Tannheim aus Richtung Vilsalpsee, dann beim Fahrverbotsschild links, der Parkplatz liegt linker Hand), wo wir für 3 Euro parken konnten. Direkt vom Parktplatz aus ging es in Richtung Usseralpe / Neunerköpfle auf einem Forstweg recht zügig voran, die Steigung war angenehm, und es war auch vorteilhaft dass vor uns bereits einige Wanderer den verschneiten Weg Nr. 30 ausgetreten hatten. Der Blick nach unten ins Tal zeigte uns, dass die Sonne bereits mit voller Kraft dabei war, die Wiesen wieder vom Schnee zu befreien – sämtliche Gipfel im Tannheimer Tal waren jedoch unter einer dicken Schicht Zuckerguss verdeckt.
Nach etwa 1,5 Stunden Wanderung kam die Usseralpe und damit unser erstes Ziel in Sicht – allerdings war diese noch geschlossen, und so machten wir es uns auf der verschneiten Terrasse mit unserer Brotzeit und dem mitgebrachten Tee gemütlich. An der Usseralpe befindet sich eine Wegkreuzung unseres Forstweges mit einem Wanderweg (Weg 30 und 33), und nach unserer Pause wollten wir eigentlich auf dem bequemen Forstweg weiterwandern. Dieser war jedoch aufgrund des Schnees unauffindbar und so folgten wir den Fusstritten und wanderten auf dem Pfad weiter in Richtung Neunerköpfle.
Wir waren gerade 30 Minuten unterwegs, als wir über uns die Gondeln der Vogelhörnlebahn sahen und vor uns die Skipiste auftauchte. Fussspuren führten in Serpentinen zur Bergstation – und ich erlebte, wie anstrengend 100 Höhenmeter sein können, wenn man sie durch knietiefen Schnee in steilem Terrain geht! Von der Bergstation der Gondel aus ging unsere Wanderung nochmals knapp 50 Höhenmeter bergauf zum Gipfel des Neunerköpfles, wo wir vom größten Gipfelbuch der Alpen überrascht wurden. Wie ein aufgeklapptes Buch stehen dort zwei Holzwände aneinander, auf einer Seite befindet sich eine beschreibbare Folie, auf der wir unseren Gruß hinterlassen.
Auch das Neunerköpfle-Gipfelkreuz ist beachtlich und mit unglaublicher Detailverliebtheit gearbeitet. Wir stossen dort mit Tee auf unsere Wanderung an, während wir uns gar nicht satt sehen können am tollen Panorama – sowohl das Tannheimer Tal direkt unter uns, als auch die Gipfel des Wettersteingebirges, der Allgäuer Alpen und der Lechtaler Alpen stehen direkt vor uns.
Auf dem Rückweg kehren wir noch kurz in der Gundhütte ein und stärken uns mit einem Kaffee und einem Stück Strudel, bevor wir auf dem gleichen Weg wieder in Richtung Tannheim absteigen. Dank unserer Stabilicers „Schneeketten“ ist der Abstieg trotz verschneiter Hänge und Wege leicht zu meistern, und nach knapp 2 Stunden stehen wir wieder am Auto. Der Schnee im Tal ist inzwischen geschmolzen, und sattes Frühlingsgrün regiert wieder. Es ist eben doch Mai!
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