Pyramidenspitze Wanderung
Höhe: 1.998 Meter | Höhenmeter: 1500 Meter | Länge: 20 km (8 Stunden)
Techn. Schwierigkeit: (versicherter Steig) | Kondition: | Ausblick:
Einkehrmöglichkeit: Vorderkaiserfeldenhütte, Kölnberg, Aschinger Alm | Ausgangspunkt: Parkplatz bei der Sommerrodelbahn, Durchholzen | Karte kaufen: Kaisergebirge 1:25.000 (Amazon) | Fotos: Pyramidenspitze Bilder
Meilensteine: Parkplatz Durchholzen – Winkelalm – Pyramidenspitze – Zwölferkogel – Hinterkaiserfeldenalm – Vorderkaiserfeldenhütte – Kölnberg – Aschinger Alm – Parkplatz Durchholzen
Die Pyramidenspitze – der beliebteste Gipfel im Zahmen Kaiser
Nach unserer viertägigen Tour im Kaisergebirge Anfang Juni, bei der wir einige tolle Wanderungen im Wilden Kaiser sowie im Kaisertal gemacht haben, zog es uns magisch zurück. Diesmal sollte es der Zahme Kaiser sein, dem wir bisher noch keinen Besuch abgestattet hatten. Unsere Wochenend-Wanderung sollte uns über von Durchholzen auf die Pyramidenspitze und zur Vorderkaiserfeldenhütte führen; am nächsten Tag wollten wir über Naunspitze und Petersköpfl zurück nach Durchholzen wandern.
Über die A8 in Richtung Salzburg, die Inntalautobahn sowie die Bundesstrasse 172 fahren wir in knapp unter einer Stunde von München-Süd nach Durchholzen. Wir parken an der Sommerrodelbahn im Freizeitpark Zahmer Kaiser in Durchholzen, schnüren unsere Stiefel, und machen uns auf den Weg 816 / 91 in Richtung Winkelalm. Dieser Teil unserer Wanderung ist ein leicht ansteigender Forstweg, auf dem man ohne allzugroße Anstrengung die ersten wichtigen 500 Höhenmeter macht. Nach etwas über einer Stunde biegt der Wanderweg nach rechts ab, wir passieren die Winkelalm und sind von dem sich uns bietenden Anblick schlichtweg begeistert: vor uns öffnet sich das Winkelkar mit hohen Wanden an drei Seiten (Jovenspitze, Pyramidenspitze und Vordere sowie Hintere Kesselschneid, die uns fast daran zweifeln lassen, dass man ihnen auf einem Steig zu Leibe rücken kann. Angesichts dieser Aussicht entschließen wir uns, erstmal Brotzeit zu machen und ein paar Fotos zu schießen.
Frisch gestärkt gehts dann auf dem Winkelkarsteig (Nr. 836) geradezu auf die Einschneidung zwischen Pyramidenspitze und Jovenspitze zu. In mehreren Kehren gewinnen wir auf dem steilen Pfad an Höhe. Der schmale Wanderweg wird immer steiniger, bis er endgültig in ein Geröllfeld übergeht. Bewusst auf die großen Steine tretend um nicht wieder zurückzurutschen, ist es doch ein beschwerlicher Weg. Gut, dass er nicht all zu lange dauert, denn bald haben wir wieder festen Boden unter den Füßen und sehen auch schon das Stahlseil, was den etwas ausgesetzteren Teil des Winkelkarsteigs absichert.
In der Wanderkarte ist diese Passage der Wanderung als Klettersteig gekennzeichnet, wohl vor allem aufgrund der Ausgesetztheit. Je nach Erfahrung empfiehlt sich die Verwendung eines Klettersteigsets zur Selbstsicherung, jedoch ist der Steig auch für trittsichere Wanderer, die wenig Klettersteigerfahrung haben, sehr gut machbar.
Immer weiter schraubt sich der Steig an der Wand empor, bald ist der Gipfel der Jovenspitze auf gleicher Höhe wie wir. Eine Kehre weiter stockt uns erneut der Atem – wir erblicken das erste Mal den gegenüber des Zahmen Kaisers majestätisch stehenden Wilden Kaiser, der zu uns herüberlacht. Jetzt hat es uns gepackt, wir wollen nur noch auf den Gipfel, um das Panorama zu genießen. Vom Gipfelkreuz aus schweift der Blick zuerst in Richtung Süden, zum Wilden Kaiser, dann weiter in Richtung Bayerische Voralpen, und schliesslich auch in die Chiemgauer Alpen. Auch wenn die Pyramidenspitze nicht der höchste Gipfel des Zahmen Kaisers ist (das ist die Kesselschneid), so ist sie doch zu Recht der populärste Gipfel dieses Gebirgsstocks. Das Gipfelpanorama teilen wir uns mit einer Dohlenschar, die um uns herumfliegt und frech genug ist, sich uns bis auf einen halben Meter zu nähern, um an unserer Gipfelmahlzeit teilzuhaben.
Für den Abstieg zur Vorderkaiserfeldenhütte folgen wir dem Höhenweg 816/95 zum Elfer- und Zwölferkogel. Von dort steigen wir auf einem steilen Pfad (Beschriftung: Vorderkaiserfelden) in Richtung Steingrube ab. Dieses Geröllfeld ist im Abstieg natürlich leichter zu meistern, da man auch mal auf den kleineren Steinen abfahren kann. Wir passieren eine Steilwand, an der sich auf einer Länge von etwa 20 Metern ein feiner Wasserfall in die Tiefe stürzt – eine erfrischende Abkühlung an diesem heißen Tag! Etwa 45 Minuten nach Verlassen des Zwölferkogels erreichen wir die Hinterkaiserfeldenalm, von dort sind es nur noch gemütliche 20 Minuten auf dem Höhenweg 836 bis zur Vorderkaiserfeldenhütte.
Am 2. Tag macht uns leider das Wetter einen Strich durch die Rechnung, sodass wir auf Naunspitze und Petersköpl verzichten und direkt über den Ebbser Steig und die Aschinger Alm nach Durchholzen absteigen. Der Steig ist relativ steil – hier empfehlen sich definitiv Wanderstöcke – was aber den Vorteil hat, dass man sehr zügig absteigen kann – knapp 3 Stunden brauchen wir bis zum Parkplatz an der Sommerrodelbahn. Und wieder einmal fahren wir aus dem Kaisergebirge mit dem Gefühl heim, unbedingt bald wiederkommen zu müssen, da es noch so viel zu entdecken gibt!
Wanderroute 1190048 – powered by Wandermap.