Schafreuter Wanderung
Höhe: 2.101 Meter | Höhenmeter: 1250 Meter | Länge: 12 km (6 Stunden)
Techn. Schwierigkeit: | Kondition: | Ausblick:
Einkehrmöglichkeit: Tölzer Hütte | Ausgangspunkt: Parkplatz vor Hinterriß
Karte kaufen: Karwendelgebirge | Fotos: Schafreuter Bilder
Meilensteine: Wanderparkplatz vor Hinterriß – Abzweigung vom Forstweg – Unterstand – Tölzer Hütte – Schafreuter – Tölzer Hütte – retour
Schafreuter Wanderung: Gut erreichbarer Karwendel-Gipfel
Schon jeher war der Schafreuter für uns einer der Gipfel im Karwendel, welcher durch etliche Berichte und zahlreicher gesichteter Fotos recht weit oben auf unserer Gipfel-Wunschliste stand. An einem Montag im Juli war es dann für uns soweit. Wir hatten uns extra für dieses Unterfangen einen Tag unter der Woche frei genommen um dem Wochenend-Trubel aus dem Weg zu gehen und die herrliche Bergszenerie des Karwendels ungestört in uns aufnehmen zu können. Ist der Schafreuter nun mal einer der Berge im Karwendel welcher a) nicht mit größeren technischen Herausforderungen konfrontiert und b) noch recht gut aus dem Münchner Umland für eine Tagestour erreichbar ist. Die Wettervorhersagen standen auf Sonne pur, bei voraussichtlichen 35° C im Schatten. Einige unserer Freunde und Bekannte schüttelten bei unserem Vorhaben mit Blick auf die vorhergesagten Temperaturen nur ungläubig den Kopf. Jedoch stellt genau dies für uns erst recht eine besondere Herausforderung dar bzw. schraubt die Motivation noch mehr nach oben.
An besagtem Tag des Gipfelansturms machten wir uns recht früh auf den Weg um den Aufstieg auf den Schafreuter nicht in der größten Mittagshitze bewältigen zu müssen. Der beste Anfahrtsweg von München aus ist über die A99 bis Ausfahrt Tegernsee, dann der Straße Richtung Bad Tölz folgend. Hier dann weiter bis zum Sylvensteinspeicher von wo aus es noch gut 15 bis 20 Minuten bis nach Hinterriß sind. Der Parkplatz von welchem der Schafreuter am Schnellsten aus bestiegen werden kann, befindet sich bereits ein gutes Stück vor Hinterriß und ist nur schlecht ausgeschildert. Wanderer, welche das Bergerlebnis Schafreuter etwas ausgedehnter erfahren möchten und ihre Tour gerne als Rundtour angehen, sei empfohlen an der Oswaldhütte den Aufstieg zu beginnen. Wir hingegen entschieden uns bei den vorherrschenden Temperaturen für die etwas konditionsschonendere Variante. Nämlich Abstieg wie Aufstieg. Zu dem Parkplatz sei kurz angemerkt, dass der Platz hier doch recht spärlich ist und in unserer Betrachtung höchstens 20 Autos einen Stellplatz finden. Somit ist hier angeraten, sollte der Gipfel am Wochenende begangen werden, recht zeitnah die Tour zu beginnen um nicht noch auf unliebsame Parkplatzsuche gehen zu müssen.
Der Weg führt zu Beginn ein kurzes Stück an einem kleinen Gebirgsbach entlang. Zu diesem Zeitpunkt war das Thermometer bei uns bereits in der Nähe der 30°C Marke und bei dem Anblick des rauschenden Wassers klopfte der innere Schweinehund schon mächtig an die Tür, doch lieber den Tag am nahe gelegenen Tegernsee zu verbringen anstatt sich dem schweißtreibenden Aufstieg auf den Schafreuter zu widmen. Aber natürlich war dies nur von kurzer Dauer und unser immenser Ehrgeiz machte dem Schweinehund doch recht schnell den Garaus. Somit machten wir uns voller Enthusiasmus auf den Aufstieg in Richtung erstes Etappenziel, der Tölzer Hütte. Gemäß verschiedener Wander- und Bergführer ist der Aufstieg mit guten 3 bis 3,5 Stunden bis zum Gipfel angegeben, was wir nach erfolgreicher Begehung nun auch bestätigen können. Der recht gut angelegte Steig verläuft den größten Teil des Aufstieges unter schönem Bergwald, welcher viel Schatten spendet und von uns mit Entzückung aufgenommen wurde. Nach circa 1,5 Stunden Aufstieg wird der Bergwald langsam lichter und der erste Anstieg über einen etwas steileren Berghang ist zu bewältigen in welchem wir der Sonne das erste Mal an diesem Tag gnadenlos ausgesetzt waren. Von hier aus konnten wir nun die ersten Blicke auf die nördliche Karwendelkette erhaschen, was ein wahrer Augenschmaus ist. Ein Blick auf den Gipfel des Schafreuter blieb uns aber weiterhin noch verwehrt. Erst kurz vor Erreichen der Tölzer Hütte tut sich zu linker Hand das Panorama auf, in welchem der Schafreuter in seiner ganzen Pracht bestaunt werden kann. Nach gut 2,5 Stunden Wanderung war sodann die Tölzer Hütte erreicht, die mit ihrer schönen Sonnenterasse sehr zum Verweilen einlädt. Wir gönnten uns allerdings nur eine kleine Verschnaufpause auf der Schatten spendenden Rückseite der Tölzer Hütte, ehe das letzte Stück zum Gipfelglück von uns angegangen wurde. Ab hier geht der Steig nun in felsiges Gelände über und die Zuhilfenahme der Hände ist ab und an von Nöten, jedoch alles ohne größere Probleme zu schaffen. Kurz unterhalb vom Gipfel sind noch kleinere Klettereien zu bewältigen, wofür Drahtseilsicherungen angebracht sind und nach circa 45 Minuten Zustieg von der Tölzer Hütte war der Gipfel erreicht. Bedingt durch den wolkenlosen Himmel erstreckte sich vor uns ein traumhaftes Panorama, dass jedes Bergsteigerherz in Entzückung versetzt. Auf der einen Seite die nördliche Karwendelkette, die Laliderer Wände und das Sonnjoch. Auf der anderen Seite einen tollen Tiefblick auf den Sylvensteinspeicher. Gemeinsam mit drei weiteren Gipfelstürmern (an Wochenenden wahrscheinlich um ein Vielfaches mehr) genossen wir die herrlichen Ausblicke und die wunderbare Ruhe ehedem wir uns dann auch schon wieder an den Abstieg machten. Zwar war ein kurzer Zwischenstopp an der Tölzer Hütte eingeplant, jedoch entschlossen wir uns kurzfristig noch dem Kur- und Erholungsbad Bad Wiessee einen Besuch abzustatten um unseren erschöpften Körpern noch etwas Erholung zu gönnen. Daher machten wir uns zügig an den Abstieg bis wir gegen 17 Uhr und einer Gesamtgehzeit von 6 Stunden wieder am Ausgangspunkt angelangt waren.
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