Schinder Wanderung
Höhe: 1.808 Meter | Höhenmeter: 900 Meter | Länge: 10 km (5 Stunden)
Techn. Schwierigkeit: | Kondition: | Ausblick:
Einkehrmöglichkeit: Trausnitzalm | Ausgangspunkt: Parkplatz Valepp
Karte kaufen: Kompass Nr. 8, Tegernsee | Fotos: Schinder Bilder
Meilensteine: Wanderparkplatz vor Hinterriß – Abzweigung vom Forstweg – Unterstand – Tölzer Hütte – Schafreuter – Tölzer Hütte – retour
Schinderei auf die Schinder für einen tollen Ausblick
An der Grenze zwischen Bayern und Österreich, südlich des Spitzingsees stehen 2 Berge namens Schinder – der Bayerische Schinder und der Österreichische Schinder, auch genannt Trausnitzberg. Bei unserer Wanderung entschieden wir uns für einen nordseitigen Aufstieg durch das Schinderkar und durch das Schindertor. Am Schindertor kann man westwärts (nach rechts) einen kurzen Abstecher zum Österreichischen Schinder machen. Die Schinder-Wanderung selbst führt ostwärts über den Bayerischen Schinder und die Trausnitzalm wieder zurück zum Wanderparkplatz in Valepp.
Nicht alle, aber einige Wege führen in die Valepp: Entweder wählt man die Anfahrt über den Tegernsee und Enterrotach (ab der Mautstation entweder 5€ fürs Auto oder mit dem Bus nach Valepp) oder über den Spitzingsee (ausschließlich Zufahrt mit dem Bus, 2,50 € / Person). Die Parkplätze in der Valepp sind allerdings begrenzt. Für Spätberufene bietet sich daher durchaus der Wandererbus an (hier jedoch auf die letzten Rückfahrzeiten achten).
Wir starten unsere Wanderung am hinteren Wanderparkplatz (1 Bucht links, 2 Parkplätze rechts, einer davon auf der anderen Seite der Holzbrücke). Entweder geht man von hier ca. 15 Minuten auf der Straße zurück oder geht hinter der Brücke den Hügel (am Forstweg) hoch. Obwohl unten nur der Wanderweg über die Trausnitzalm angeschrieben ist, trennt sich nach 200 m oben der Weg links über die Trausnitzalm und nach rechts übers Schinderkar.
Wir entschieden uns dieses Mal für den Aufstieg übers Kar, weil wir erstens lieber das Kar raufgehen, als runtergehen wollten und zweitens so die Trausnitzalm mit kleiner Einkehr (Juni – Sep) am Ende der Tour auf uns wartete. Wer jedoch Spaß und Übung im Abfahren von Karen hat kann natürlich die Tour auch in der anderen Richtung gehen.
Die Wanderung ist von unten bis oben sehr gut ausgeschildert. Anfangs beginnt der Weg breit und mit gemächlicher Steigung. Nach ca. 30 Minuten wird der Weg schmäler und die Vegetation geringer. Nach einem kurzen knackigen Anstieg kommt bezüglich Navigation eine knifflige Stelle, die man nicht übersehen darf: In der Mitte des Wegs ist auf einem Stein die Wegmarkierung als Pfeil nach rechts angebracht. Hier geht relativ versteckt nach rechts der Weg Richtung Schinderkar weg. Der falsche Weg läuft hingegen breit geradeaus weiter, wird dann aber immer steiniger und steiniger und endet nach ca. 2 km an einer Felswand. Auch hier gibt es noch genügend Spuren von Wanderern, die nicht glauben wollten dass sie falsch sind. Warum wir das so genau wissen? Naja… :). Zurück zur Erwähnung am Beginn des Artikels: Der Wanderweg auf den Schinder ist ausgezeichnet markiert. Sieht man also für 100 m keine Markierung ist es an der Zeit umzukehren. Der Hüttenwirt der Trausnitzalm meinte auch zu uns, dass ca. 50 % der Wanderer an dieser Stelle geradeaus laufen.
Wieder angekommen am rechten Weg folgten wir einem netten Pfad der uns geradewegs ins Schinderkar führte. Der markierte Wanderweg hält sich rechts am Rand des Kars, während auch hier viele Spuren einen weiten Linksbogen ins Kar hinein beschreiben. Gerade für den Aufstieg empfehlen wir den Weg rechts, da man hier zügig vorankommt und nicht für alle 3 Schritte bergauf wieder einen bergab zurückrutscht. Auf dem Weg rechts nähert sich das Schindertor, ein Felsenfenster, erstaunlich schnell und rund 20 Minuten nach dem Beginn des Kars waren wir auch schon an selbigem. Eisentritte und ein Stahlseil helfen beim Durchsteigen des Tors. Oben angekommen erschließt sich uns plötzlich das Panorama in Richtung Süden, das natürlich während des Aufstiegs durch den Schinder verdeckt war. Oben angekommen führt ein rund 500 m langer Weg direkt auf den bayerischen Schinder (ca. 100 hm), während unsere Route nach rechts weitergeht. Aufgrund unseres ordentlichen Zeitverlusts durch den Irrweg entscheiden wir uns den bayerischen Schinder nur aus der Ferne zu betrachten und uns direkt auf den Trausnitzberg (österreichischer Schinder) aufzuschwingen. Hier wartet eine weitere kurze Kletterpassage, die mit einem Stahlseil gesichert ist auf uns. Für trittsichere Wanderer sollten diese Stellen aber kein großes Hindernis darstellen. Danach geht es noch ca. 10 Minuten durch einen Latschenwald, dem Trausnitzberg-Gipfelkreuz, das auch immer wieder sichtbar ist, näher. Oben angekommen sind wir hocherfreut, dass wir es geschafft haben und positiv überrascht, dass doch sehr wenige Wanderer die Schinder-ei machen. Ein toller Berg mit tollem Panorama & wenig Leuten – großartig! Nach unserer Gipfelrast folgen wir dem Grat weiter und steigen in Richtung Valepp ab. Nach 30-45 Minuten erreicht man so die Trausnitzalm, die zwar keine richtig kalten Getränke mangels Kühlschrank hat, dafür aber jede Menge Charme und selbstgemachte Butter und Buttermilch.
Nach dieser 2. Stärkung nehmen wir den weiteren Abstieg, der auf einem netten Weg durch den Wald führt, in Angriff und erreichen 1 – 1 1/2 Stunden später wieder den Parkplatz in Valepp. Eine Tour, die mit dem Verirren nicht großartig begonnen hat, wurde schlussendlich doch richtig nett und die Schinder-Wanderung ist unserer Meinung nach definitiv zu empfehlen. Aufgrund der teilweisen Kletterei und Ausgesetztheit würden wir jedoch nicht zu einer Begehung mit kleineren Kindern raten.
Wanderroute 1327173 – powered by Wandermap.net