Sonntagshorn Wanderung
Höhe: 1.961 Meter | Höhenmeter: 1.100 Meter | Länge: 14 km (5 1/2 Stunden)
Techn. Schwierigkeit: | Kondition: | Ausblick:
Einkehrmöglichkeit: Hochalm | Ausgangspunkt: Parkplatz Nr. 1 Heutal / Unken | Karte kaufen: Berchtesgadener Land / Chiemgauer Alpen 1 : 50 000 | Fotos: Sonntagshorn Bilder
Meilensteine: Parkplatz Nr 1 im Heutal (bei Unken) – Hochalm – Sonntagshorn – Peitingköpfl – Hochalm – Parkplatz
Auf dem höchsten Berg der Chiemgauer Alpen
Am südlichen Ende der Chiemgauer Alpen steht der höchste Berg der Chiemgauer, das Sonntagshorn, das gleich mit zwei Überraschungen aufwarten kann. Erstens rührt sein Name nicht vom Sonntag sondern vom Sonnendach, da sein Gipfel vom Süden ein Plateau präsentiert das, wenn es von der Sonne angestrahlt wird, einem Sonnendach ähnlich ist und zweitens steht die Hälfte des Bergs nicht im Chiemgau sondern in Salzburg.
Im Grunde führen 2 Wege aufs Sonntagshorn, einer über die Nordflanke und ein weiterer von Süden. Die von uns begangene Südvariante kann schon früh im Jahr begangen werden und stellt sicherlich den einfacheren Weg auf den Sonntagshorn Gipfel dar. Unsere Tour startet im Heutal im Gemeindegebiet von Unken. Unser Wanderweg zur Hochalm beginnt direkt am Parkplatz Nr. 1 (3 EUR). Der breite Wanderweg zieht sich mit einer angenehmen Steigung bergwärts – ideal um warm zu werden und mit unseren Freunden, die uns begleiten die letzten News auszutauschen. So vergehen im Nu die ersten 400 Höhenmeter, die sich größtenteils auf diesem Fahrweg durch den Wald abspielen. Nach ca. 50 Minuten erreichen wir die Hochalm, die schon jetzt für eine Einkehr beim Rückweg verlockend wirkt.
Bereits jetzt öffnet sich das Panorama und wir können die großartigen Leoganger Steinberge, die sich vor uns aufbauen und den Blick zur Adria versperren, bewundern. Nachdem wir die Hochalm hinter uns gelassen haben zweigt ein kleiner Steig in Richtung Sonntagshorn vom breiten Wanderweg, der weiter in Richtung Peitingköpfl führt, ab. Auf engen Serpentinen gewinnen wir sehr schnell an Höhe und mit jeder Wende wird der Blick besser, das Panorama interessanter. Sehnsüchtig warten wir aufs angekündigte wolkenfreie Hochdruckgebiet, das die Wolken, die vom letzten Tief noch am Sonntagshorn hängen, vertreibt. Doch oben angekommen müssen wir feststellen, dass wir fürs Hochdruckgebiet zu schnell waren (Aufstiegszeit ca. 2 1/2 Stunden), denn wie wir sehen, sehen wir fast nichts. Das Gipfelkreuz ist überraschend klein und außer uns sind noch 2 weitere Wanderer am Gipfel – und viele Wolken. Naja, aber schön war der Aufstieg, denken wir uns und stellen den Rucksack ab, um die Brotzeit rauszuziehen. Genau in dem Moment entscheidet sich Petrus uns doch Gipfelsonne zu verschaffen und die Wolken reißen auf, die Sonne kommt raus und vor uns öffnet sich die gewaltige Nordflanke des Sonntagshorns. Nun erkennen wir auch den Nordsteig, der durch die Flanke von der bayerischen Seite auf den Gipfel führt. Die bayerischen Eroberer bezahlten früher definitiv den höheren Preis als Ihre österreichischen Kollegen, wenn Sie ein Mädel jenseits der Grenze gewinnen wollten, denken wir uns.
Nachdem die anderen zwei Wanderer auch weitergezogen sind genießen wir unsere Gipfelbrotzeit am Sonntagshorn tatsächlich alleine und freuen uns über unser Glück mit der Sonne. Doch genau als wir wieder einpacken ändert sich die Szenerie erneut und es beginnt zu schneien. Also Mütze auf, Handschuhe an – wie gut, dass diese Utensilien immer auf dem Berg mit dabei sind! Wir folgen dem gleichen Weg wieder ein Stück talwärts, doch nur für ca. 20 Minuten, denn wir haben heute noch einen zweiten Gipfel, das Peitingköpfl, vor. Der Weg zum Peitingköpfl ist ab unserem Weg gut ausgeschildert, doch zu unserer Überraschung stehen wir 100 Meter hinter der Abzweigung vor einem Stacheldrahtzaun ohne Ausweichmöglichkeit. Gottseidank ist dieser nicht sehr hoch und wir können ihn übersteigen, aber ein bisschen Vorsicht ist durchaus geboten. Ab hier erwarten uns keine weiteren Hindernisse und wir folgen unserem Weg östlich entlang des Nordabbruchs. Das Peitingköpfl mit seinem Edelweiß-Gipfelkreuz ist von hier aus bereits sehr gut sichtbar und im Hintergrund bauen sich die Leoganger Steinberge auf – ein wahrlich prächtiger Anblick! Der finale Aufstieg aufs Peitingköpfl erfolgt von dessen zahmer Südseite und stellt keine Probleme dar. Am Gipfel gibt es für uns die 2. Brotzeit – dieses Mal ausschließlich in der Sonne. Vielleicht hat Petrus inwischen auf den Kalender gesehen und erkannt dass bereits Mai und nicht mehr April ist. Das Sonntagshorn und die Loferer Steinberge stehen Spalier während ein Dohlenpärchen sind wie zufällig in unsere Richtung verirrt und auf Ihren Teil der Brotzeit wartet.
Vom Peitingköpfl gehen wir direkt wieder hinunter zur bewirtschafteten Hochalm und von dort aus wieder auf dem Fahrweg ins Heutal. Wir können euch diese Wandertour aufs Sonntagshorn nur empfehlen!
Wanderroute 2638119 – powered by Wandermap.