Unnütz Wanderung
Höhe: 2.078 Meter | Höhenmeter: 1.250 Meter | Länge: 15 km (7 Stunden)
Techn. Schwierigkeit: | Kondition: | Ausblick:
Einkehrmöglichkeit: Zöhrer Alm, Kögl Alm | Ausgangspunkt: Parkplatz Zöhrer Alm, Achenkirch | Karte kaufen: Karwendelgebirge | Fotos: Unnütz Bilder
Meilensteine: Parkplatz Zöhrer Alm – Zöhrer Alm – Unnütz Nordgipfelkreuz – Hochunnütz – Vorderunnütz – Kögl Alm – Parkplatz
Das Unnütz Triumvirat offeriert eine großartige Überschreitung mit fantastischen Achensee-Tiefblicken und 3 Stunden ununterbrochenes Karwendel-Panorama
Neben dem Karwendel und dem Rofan fristen die Brandenberger Alpen ein wenig ein Schattendasein. Dass dieses vollkommen unberechtigt ist, zeigt die wunderbare Überschreitung des Unnütz. Wir starten unsere Tour im Norden und überschreiten den Unnütz Richtung Süden. Dafür sprechen unserer Ansicht nach 2 Punkte: Erstens ist es Sommer und wir können so den Aufstieg größtenteils im nordseitigen Schatten bewältigen. Zweitens haben wir, sobald wir am Gipfel sind, so immer das Karwendel und die Hohen Tauern vor uns und somit ein Panorama an dem wir uns vermutlich nie satt sehen können.
Der Wanderweg startet am Parkplatz zur Zöhrer Alm. Hier startet ein Fahrweg oder ein kleiner Diretissima Pfad in Richtung jener Alm. Zusätzlich ist auch der Adlerhorst ab hier zu erreichen. Wir entscheiden uns für den Fahrweg, da wir unsere Körner für den langen Aufstieg sparen möchten. Rund 15 Minuten später trennt sich der Fahrweg. Der linke Weg führt in einem langen Bogen mit sehr wenig Steigung zur Zöhrer Alm, während der rechte Weg zuerst in Richtung Adlerhorst geht, von dort jedoch ein Pfad auch zur Zöhrer Alm führt. Aufgrund der deutlich kürzeren Distanz entscheiden wir uns hier für den rechten Weg. Nach insgesamt ca. 45 Minuten erreichen wir auf diesem Weg auch ohne Schwierigkeiten und zu große Anstrengung die Zöhrer Alm.
Ab hier ist der Aufstieg auf den Nordgipfel des Guffert, der südöstlich der Hütte startet, auch bereits sehr gut markiert. Der Pfad führt in Serpentinen zuerst durch Wald, später durch einen Latschengürtel. Aus dem Waldweg wird später ein Schotter- und dann ein Felsweg, doch die Markierung ist weiterhin hervorragend und die Ausgesetztheit hält sich in Grenzen. Nur beim letzten Aufschwung gibt es 2-3 kritischere Stellen, die für trittsichere Wanderer jedoch auch ohne Probleme zu meistern sind. Wenn Kinder mit auf Tour sind empfehlen wir die Mitnahme eines Seils für diese Passagen. Nach insgesamt ca. 2 1/2 Stunden stehen wir am nördlichsten Unnütz-Gipfel und freuen uns jetzt schon darauf zu sehen, wie es weitergeht. Von hier aus sehen wir bereits wunderbar ins Karwendel, in unserem Rücken türmt sich der Guffert auf, von Westen winken Hochplatte, Schreckenspitze und Juifen rüber und im Norden stehen unsere vielbewanderten Freunde, die bayerischen Voralpen Spalier. Nur der Blick ins Rofan und auf den Achensee ist noch teilweise durch den Unnütz Mittelgipfel und -südgipfel versperrt. Nach einer kurzen Ess- und Trinkpause und einer längeren Fotosession machen wir uns wieder auf den Weg. Ca. 50 Höhenmeter geht’s zuerst runter in einen kleinen Kessel, damit wir dann auf der anderen Seite wieder unschwierig einen grasigen Hügel hochsteigen. Rund 30 Minuten später stehen wir so auch bereits am Mittelgipfel, dem Hochunnütz. Von hier aus zeichnet sich der weitere Weg schon sehr gut ab. Anders als die runde, grasige Kuppe, die wir eben hinter uns gelassen haben, eröffnet sich nun ein schmaler Grat vor uns, dessen Flanken in beide Richtungen steil abfallen. Auf der Westseite halten sogar noch ein paar Schneefelder am steilen Hang fest. Doch auch hier gilt: Der Weg ist für geübte Wanderer durchaus machbar – haltet die Konzentration hoch und macht zuvor genügend Pause um Energie zu sammeln.
Wir genießen den Steig und die immer besser werdende Aussicht. Das abwechslungsreiche Steigen lässt gar keine Gedanken an Erschöpfung oder Anstrengung zu! Und so sind wir im Nu auch schon am Südgipfel, dem Vorderunnütz, angekommen. Hier steht ein erst vor Kurzem errichtetes neues Gipfelkreuz, während das alte nun als behelfsmäßige Gipfelbank eine neue Bestimmung gefunden hat. Auf der großzügigen Gipfelwiese genießen wir gemeinsam mit 3 anderen Wanderern die Aussicht und die Stille. Nach kurzer Zeit sind wir sogar alleine am Gipfel, was uns bei dieser großartigen Kulisse doch sehr überrascht.
Unser Abstieg führt uns weiter nach Süden, wo wir uns auf dem noch immer sehr gut markierten Weg wieder durch den Latschengürtel nach unten bewegen. Nach unzähligen Serpetinen trifft unser Weg auf einen Fahrweg, der Richtung rechts in Tal führt, Richtung links liegt mit nur 5 Minuten Umweg die Kögl Alm. Wir entscheiden uns für eine kurze Pause mit einem schönen Kaltgetränk auf der kleinen, urigen Alm, mit ihrer netten Almwirtin. Von der Alm weg führt neben dem angesprochenen Fahrweg auch ein kleiner Wanderweg ins Tal, den uns die Wirtin empfiehlt. Und wir sind auch von diesem Abstieg sehr angetan. Der Pfad bringt uns im Nu runter ins Tal, ohne dabei unangenehm steil oder schwierig zu werden. So treffen wir rund 45 Minuten später bereits auf den Panoramaweg. Hier werden wir von einem Gegenanstieg mit dem wir nicht mehr gerechnet hätten, überrascht, doch andererseits ist es auch sehr nett rund 100 Meter über der befahrenen Achenseestraße zu gehen und noch einmal den Blick auf den Achensee so richtig genießen zu können. Nach weiteren 30 Minuten erreichen wir wieder unseren Parkplatz und sind uns einig: Wir sind von dieser Unnütz Wanderung bzw. Überschreitung hellauf begeistert. Wartet auf einen Tag mit stabilem Wetter und guter Fernsicht und ihr werdet es nicht bereuen. Garantiert!
Wanderroute 2735231 – powered by Wandermap.