Warum gibt es Gipfelkreuze?
In dem Film „Das Fest des Huhns“ konnten sich die afrikanischen Forscher die nach Europa kamen keinen Reim darauf machen, warum die Bajuwaren und die Österreicher körperliche Anstrengungen ohne erkennbares Ziel auf sich nehmen, um Berge zu besteigen. Ihre Deutung des hier als „Wandern und Bergsteigen“ bekannten Sports war eine religiöse Huldigung an die Götter, die sich auch durch die auf den Bergen montierten Gipfelkreuze erklären lässt.
Soviel zum Film, doch die Wahrheit ist davon gar nicht so weit entfernt. Tatsächlich befinden sich im katholischen Mitteleuropa Gipfelkreuze aufgrund des Glaubensfürchtigkeit der Bewohner auf den Gipfeln unserer Berge. Die ersten Kreuze tauchten im 13. & 14. Jahrhundert vereinzelt auf, doch an Bedeutung gewannen sie während des 30-jährigen Kriegs. Als der Alpinismus Mitte des 19. Jahrhunderts aufkam setzte auch eine weitere Welle der Gipfelkreuz-Befestigungen ein, doch nun erhielten sie neben ihrer religiösen auch als Orientierungspunkte Bedeutung. Nach den beiden Weltkriegen wurden viele Kreuze auch in Erinnerung an die Gefallenen aufgestellt.
Generell werden Berge oft mit religiösen Zeichen versehen. Auch in Tibet und Nepal sind viele Pässe und Gipfel mit Gebetsfahnen geschmückt. In Afrika hingegen werden Gipfel von den Einheimischen oft aus Ehrfurcht vor den Göttern gemieden.
Abschließend bleibt festzuhalten, dass Gipfelkreuze in der heutigen Zeit nicht mehr sehr oft aus religiösen Zwecken aufgestellt werden. Der Alpiticus tauft Gipfelkreuze in seinem hervorragenden Artikel auf „Marketingkreuze“ um, da viele Kreuze Gemeinden dazu dienen, das Wandervolk anzuziehen. Für die Wanderer selbst ist das Gipfelkreuz eine Art Trophäe, da der Berg bezwungen, sozusagen erlegt wurde. Das Gipfelbuch trägt hier natürlich auch seinen Teil bei.
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